1. Nicht lange durstets du noch
2. Tag meines Lebens
3. Heiterkeit, güldene, komm!

  • Year of composition: 1901
  • Work category: Voice and piano
  • Text author: Friedrich Nietzsche (1844-1900)
  • Duration: 8 min
  • Detailed duration: 8'14 according to Wilhelm Peterson-Berger / Lieder. BIS Records BISCD042 (1995 [1976]). Helge Brilioth (tenor), Sven Alin (piano)

Examples of printed editions

Levande Musikarv/Swedish Musical Heritage, Emended edition nos. 492-494 (2014)
Abraham Lundquists musikförlag ed. no. 3369

  • Location autograph: Musik- och teaterbiblioteket

Literature

Karlsson, Henrik: Wilhelm Peterson-Berger. Verkförteckning [List of works] (2004) [available at the Musik- och teaterbiblioteket]

Description of work

1. Nicht lange durstets du noch: Largo pathetico G major 4/4 (C), 3/4, 28 bars
2. Tag meines Lebens: Lento assai G major 2/4, 62 bars
3. Heiterkeit, güldene, komm!: Allegretto lusingando E minor 6/8, 67 bars, E major, 17 bars, in total 84 bars


Libretto/text

1. Nicht lange durstest du noch, verbranntes Herz! Verheissung ist in der Luft, aus unbekannten Mündern bläst mich's an - die grosse Kühle kommt ... Meine Sonne stand heiss über mir im Mittage: seid mir gegrüsst, dass ihr kommt ihr plötzlichen Winde ihr kühlen Geister des Nachmittags! Die Luft geht fremd und rein. Schielt nicht mit schiefem Verführerblick die Nacht mich an? ... Bleib stark, mein tapfres Herz! Frag nicht: warum? -

2. Tag meines Lebens! Die Sonne sinkt. Schon steht die glatte Flut vergüldet. Warm atmet der Fels: schlief wohl zu Mittag das Glück auf ihm seinen Mittagsschlaf? In grünen Lichtern spielt Glück noch der braune Abgrund herauf.

Tag meines Lebens! Gen Abends gehts! Schon glüht dein Auge halb gebrochen, schon quillt deines Thau´s Tränengeträufel, schon läuft still über weiße Meere deine Liebe Purpur, deine letzte zögernde Seeligkeit.

3. Heiterkeit, güldene, komm! du des Todes heimlichster süßester Vorgenuß! - Lief ich zu rasch meines Wegs? Jetzt erst, wo der Fuß müde ward, holt dein Blick mich noch ein, holt dein Glück mich noch ein.

Rings nur Welle und Spiel. Was je schwer war, sank in blaue Vergessenheit, müßig steht nun mein Kahn. Sturm und Fahrt - wie verlernt er das! Wunsch und Hoffnung ertrank, glatt liegt Seele und Meer.

Siebente Einsamkeit! Nie empfand ich näher mir süße Sicherheit, wärmer der Sonne Blick. - Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch? Silbern, leicht, ein Fisch schwimmt nun mein Nachen hinaus ...