Vilhelm Svedbom (1843−1904)

Liebes-Lieder [Liebeslieder] Fünf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte

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1. Goldne Brücken seien alle Lieder mir
2. Mein Herz ist wie die dunkle Nacht
3. Wie flüchtig rinnt die Stunde
4. O sprich - was willst du dich schämen
5. Des Waldes Wipfel Rauschen

  • Year of composition: 1905
  • Work category: Voice and piano
  • Text author: 1-4. Emanuel von Geibel (1815-1884)
    5. Karl Osterwald [most likely referring to Karl Wilhelm Osterwald (1820–1887)]
  • Duration: 10 min

Examples of printed editions

Carl Gehrmans Musikförlag, C.G. 1578-1582
Levande Musikarv/Swedish Musical Heritage. Emended edition nos. 2239-2243 (2021)

  • Location autograph: Musik- och teaterbiblioteket

Description of work

1. Goldne Brücken seien alle Lieder mir (Gyllne broar vare all min sång för mig)
Allegretto B major 2/4, 30 bars
2. Mein Herz ist wie die dunkle Nacht (Mitt hjärta är som nattlig trakt)
Un poco lento D-flat 2/4, 59 bars
3. Wie flüchtig rinnt die Stunde (Hur snabbt förgår minuten)
Andante B minor 2/4, 51 bars
4. O sprich – was willst du dich schämen (O säg, hvi detta dig sårar)
Moderato F major 4/4 (C), 29 bars
5. Des Waldes Wipfel Rauschen (De furutoppar hviska)
Mesto G-sharp minor 2/4, 47 bars


Libretto/text

1.

Goldne Brücken seien
Alle Lieder mir,
Drauf die Liebe wandelt,
Süßes Kind, zu dir!

Und des Traumes Flügel
Soll in Lust und Schmerz,
Jede Nacht mich tragen
An dein treues Herz.

2.

Mein Herz ist wie die dunkle Nacht,
Wenn alle Wipfel rauschen;
Da steigt der Mond in voller Pracht
Aus Wolken sacht,
Und sieh, - der Wald verstummt in tiefem Lauschen.

Der Mond, der helle Mond bist du:
Aus deiner Liebesfülle
Wirf einen, einen Blick mir zu
Voll Himmelsruh',
Und sieh, dies ungestüme Herz - wird stille.

3.
Wie flüchtig rinnt die Stunde,
Da in verschwieg'ner Glut
Sich neiget Mund zu Munde,
Und Herz am Herzen ruht!

Der Mond hört auf zu scheinen,
Kühl geht des Morgens Hauch -
Kurz Lachen, langes Weinen,
Das ist der Liebe Brauch.

Und doch, wiewohl sie Leiden
Allzeit zum Lohne gibt,
Nie mag von Liebe scheiden,
Wer einmal recht geliebt.

Er trägt die heißen Schmerzen
Viel lieber in der Brust,
Als dass er nie im Herzen
Von solchem Glück gewusst. 

4.
O sprich, was willst du dich schämen,
Daß ich dich, Weinende, sah?
Es wohnen Lieben und Grämen
Im jungen Herzen so nah.

Nimm hier im blühenden Moose
Dein lieblich Gleichnis in acht:
Am Tage lächelt die Rose
Und steht in Tränen bei Nacht.

5.
Des Waldes Wipfel rauschen
Unheimlich hin und her,
Die Vöglein schweigen und lauschen,
Singt keines, keines mehr.

Was wölbst du noch die Bogen,
Du stolzes Abendroth?
Die Liebe hat gelogen,
Die Treu ist todt, ist todt!

Die kleinen Blumen senken
Wehmüthiglich das Haupt,
Wenn sie des Tages denken,
Der Alles mir geraubt.

Wie bleiche Blitze ziehen
Mir Schmerzen durch den Sinn,
Ich möchte fliehen, fliehen,
Und weiß doch nicht, wohin?